Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Verweis auf die erteilte Antwort in Sachen Schwäbischer Bund; [2.] Umgang mit den konfiszierten Schlössern Gf. Emichs von Leiningen-Dagsburg; [3.] Beharren auf dem Bundesbeitritt des Propstes von Ellwangen; [4.] Warten auf eine Stellungnahme Hg. Ulrichs zu seinem Konflikt mit dem Abt von Zwiefalten; [5.] Bereitschaft zur Unterbringung von Hg. Ulrichs Bruder bei Ehg. Karl; [6.] Lob für die Informationen des Hg. über die Truppenwerbungen in Böhmen.

Köln, 20. September 1512

Kop.: Stuttgart, HStA, Hausarchiv, G 41 Bü. 1, fol. 26a-27a; Wien, HHStA, Staatenabteilung, Württembergica 1, fol. 15a-16b.

Druck: Sattler, Geschichte, Beilage Nr. 57.

Antwort von röm. ksl. Mt., unserm allergnst. H., den geschickten Hg. Ulrichs von Wirtembergs1 gegeben. Actum Cöln am 20. tag Septembris Ao. etc. im 12.

[1.] Antreffend den swebischen pund haben sy bescheid.

[2.] Von wegen des sloss Hartemberg, Grevenstein und aller ander stück und güter, so Hg. Ulrich in craft der acht eingenomen hat, dem [Gf. Emich] von Leyningen zugehörig [vgl. Nr. 928, 931], soll Hg. Ulrich dieselben in gewaltsam und verwarung durch sein haubtleut, von ime darzu verordent, in namen ksl. Mt. behalten und seiner Mt. daryn alzeit alle offnung geben und niemands solchs schuldig sein abzutreten bis auf weiter handlung, so sein ksl. Mt. mit seinen ftl. Gn. auf dem angezeygten reichstag zu Wormbs deshalben tun wirdet, doch in alle weg Hg. Ulrichen die alt gerechtigkeit, so er von wegen der offnung an demselben sloss und den andern stucken hat, vorbehalten. Und dasselb soll derselb Hg. Ulrich ksl. Mt. einen schein und revers, solchem also nachzukomen, geben.

[3.] Betreffend den brobst zu Elwangen, das ir Mt. denselben aus angezeigten ursachen des swebischen punds erlassen welle, were die ksl. Mt. wol geneigt, Hg. Ulrichen in solchem zu wilfarn. Aber ir ksl. Mt. hab ksl. gebotsbrief und mandat an bemelten brobst ausgeen lassen und den stenden des swebischen bunds zugesagt, dawider nichts ausgeen zu lassen. Deshalben ir Mt. nicht geburn will, uber solch ausgangen mandat und irer Mt. zusagen den brobst des punts zu erlassen.

[4.] Belangend den abt von Zwifalten wil ksl. Mt. Hg. Ulrichen anzaigen, wo deshalben ichts an ir Mt. gelangte, gnediglichen eingedenk sein [vgl. Abschnitt IV.5.11.3.].

[5.] Und als Hg. Ulrich begert, seinen bruder, Gf. Georgen [I. von Württemberg-Mömpelgard], zu Hg. Karl von Osterreich und Burgundi zu verordnen, solchs wil ir Mt. Hg. Ulrichen zu gnaden gnediglichen nachgeben. Doch sey ir Mt. maynung, das Hg. Ulrich denselben seinen bruder noch ein zeit lang enthalte. So welle ir Mt. mittler zeit handlen, im seinen stande bei Ehg. Karl zu machen, dann es sein die Niderland ditzmals mit grosser ausgaben beladen, daz Ehg. Karl stat merklichen beswert ist. Aber ir ksl. Mt. versehe sich in kürz, das der geldrisch krieg zu guter entschaft kumen und der stat Ehg. Karls darnach dest bas underhalten werden mag.

[6.] Antreffend die Beheim hat die ksl. Mt. seines, Hg. Ulrichen, guten vleis gn. und guts gevallen, mit gn. beger, daz er deshalben weiter vleis ankere, und was er weiter erfaret, solchs ir ksl. Mt. berichte [vgl. Nr. 914]. [...].

Anmerkungen

1
 Für die Namen der Gesandten liegt kein Nachweis vor.