Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Einberufung einer Versammlung zur Beratung über die Beschickung des Trierer Reichstags.
[Ulm], 27. April 1512 (aftermontags nach misericordia domini)
Orig. Pap. m. S.: Augsburg, StadtA, Literalien 1512, o. Fol. (an Augsburg); Überlingen, StadtA, Abt. LXVIII K 6 L 4 Nr. 1966, fol. 11 (an Überlingen).
Regest: Rauch, UB, Nr. 2271 (an Heilbronn).
Ks. Maximilian hat ihm wegen des Trierer Reichstags gemäß beiliegender Kopie geschrieben (Nr. 968). Nu bin ich ungezweivelt, eur fursichtigkait hab wissen, wie und welchermaß die erbern stett des bunds vor diser zeit, als solicher reichstag gen Augspurg ausgeschriben worden ist, deshalben underredt und botschaften verordnet, die sich nachmals, als H. Pauls von Liechtenstain auf ainem gehalten pundstag zu Augspurg gewesen ist, bey im solichs reichstags halben, wie sich gepürt, angezaigt haben. Nachvolgend, als solicher reichstag gen Trier oder Coblenz verendert worden, ist der stett des punds halben bey H. Paulsen betlich ersuchen beschehen, die stett solichs reichstags halben von wegen der erstreckung des bunds desmals und noch vor augen zu entschuldigen. Das er zu tun gutwilliglichen angenomen hat. Also und dieweil dann der nechst abschid des bundes zu Augspurg [Nr. 1429], von röm. ksl. Mt. wegen gegeben, namlich inhalt und vermag, das gemain houptleut und rat des bunds und all bundsverwanten bei der pflicht und allem wesen des bunds bis nach verscheinung des nechstkomenden bundstags beleyben sollen, wie euch wissend ist, sieht er sich veranlaßt, zum 5. Mai (mitwochen nach dem sonntag jubilate schierist) eine Versammlung der Bundesstädte nach Ulm einzuberufen, auf der darüber zu beraten ist, ob und durch wen der Reichstag in Trier beschickt und wie dort verhandelt werden soll.