Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Straßburg, [ca. 20. März 1512]
Straßburg, AM, AA 354, fol. 62a, Konz.
Mördel legte kürzlich gemäß seiner Instruktion (Nr. 1427) Paul von Liechtenstein die Gründe dar, warum Straßburg sich nicht in der Lage sieht, dem Schwäbischen Bund erneut beizutreten. Jener gab sich aber damit nicht zufrieden, sondern forderte Mördel auf, zuhause anzufragen, ob Straßburg bereit wäre, sich mit den Mitgliedern der Niederen Vereinigung zusammenzuschließen. Die Stadtführung erklärte daraufhin, sie wolle es bei den vorgebrachten Argumenten gegen einen Wiederbeitritt zum Schwäbischen Bund bewenden lassen. Liechtensteins angedeutete Behauptung, Straßburg sei es, das bisher das Zustandekommen der Niederen Vereinigung verhindert habe, lassen die Stadtoberen nicht gelten. Vielmehr ist es so, daß nach dem Austritt verschiedener Mitglieder (gestrichen: Bf. von Basel und Stadt Basel) auch andere zu einem Wiederbeitritt nicht bereit sind. Falls jedoch dem Ks. etwas an der Niederen Vereinigung liegt und er deshalb anderen Ständen aus dem näheren Umkreis, wie etwa dem Bf. von Straßburg, der Hft. Lichtenberg, dem Sundgau und dem Breisgau, dem Mgf. von Baden mit Rötteln, Hagenau, Colmar, Schlettstadt, Weißenburg und anderen Rstt. im Elsaß entsprechend schreibt, ist auch Straßburg bereit, darüber zu reden.