Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Entstehung neuer Sessionsstreitigkeiten zwischen den Hgg. von Bayern und den Hgg. von Sachsen, Bitte um Übersendung einer Kopie der vertraglichen Regelung der Sessionsfrage zwischen den Hgg. Georg von Bayern und Albrecht von Sachsen.
Landshut, 13. Juli 1512
Konz.: München, HStA, Kasten schwarz 9400, fol. 27a u. b.
Kop.: Ebd., Kasten blau 335/11, fol. 8b-9b (Überschrift: Hg. Wilhelm von Baiern zaigt an die irrung zwischen der Hh. von Baiern und Sachsen der session halb und begert abschrift des vertrags zwischen Hg. Jörgen und Hg. Albrechten von Sachsen, deshalben ausgangen Ao. etc. 12).
Sein Gesandter auf dem Trierer Reichstag, Dr. Dietrich von Plieningen, hat berichtet (Nr. 1672 [4.]), wie nach eurer lieb abschid sich von wegen der session zwischen sein, von wegen des haus Bairn, und Cesariusn Pflug, des haus Sachsen halben, abermals neu irrung eingefallen und uber ksl. Mt. abschid, das ainer alweg umb den andern tag vorsitzn soll [Nr. 1419], derselb Pflug furdringen und vor unser potschaft sitzen wellen. Des sich unser potschaft gegen eur lieb brueder [Kf. Ludwig von der Pfalz] und andern des haus Bairn Ff. und potschaften, sovil der noch zu Trier sind, beschwärt und darumb gegen dem Pflug stossig worden sind und beratslagt, dieweil gedachter Pflug ksl. Mt. abschid nit gelebt hab, so soll ine unser potschaft nit mer vorsitzen noch von dem alten herchomen, das all Ff. von Bairn und ir potschaftn die negsten session nach den Kff. nacheinander haben und kain ander haus, als sich dann Brandenburg itz einzedringen auch unterstanden, keinswegs mer dringen lassen. Nun berichten uns unser vorgemelte potschaft, auch ander unser rete alhie, das zu vergangen reichstagen auf ein zeit zwischen weilend Hg. Jorgen von Bairn und Hg. Albrechtn von Sachsen ain vertrag sei ausgangen,1 darin derselb Hg. Jorg bewilligt hab, das Hg. Albrecht von Sachsen in ansehung seins alters und ir beider siptschaft und sonder verwantnus sein leben lang auf den reichstagen mog vorsitzen. Aber nach irem absterbn soll die session zwischen Bairn und Sachsen widerumb sein, bleiben und gehalten werden, wie von alter etc. Und wiewol hievor nye kein strit deshalben geweist, so sei doch erst nach disem vertrag solh irrung erstanden. Dieweil wir dann bedenken, das diser vertrag in weilend Hg. Jorgens seligen gwalt gewest und nun in eur lieb verwarung chomen, möge Pfalzgf. Friedrich ihn in seiner Kanzlei suchen lassen und ein Vidimus oder eine Abschrift davon durch diesen Boten übersenden, auch zu fuglicher zeit solichen haubtbrief verrer zu gemeiner hand zu Augspurg hinterlegen lassen, als dann eur lieb solhs dem haus zu Bairn zu ern und notturft zu tun wol schuldig ist. [...] Datum Landshut an eritag nach Margarethe Ao. etc. 12.