Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Nürnberg, 24. April 1512 (samstag nach Georii)

Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Briefbücher Nr. 68, fol. 149b-150a, Kop.

Haben Pfinzings (nicht vorliegende) Antwort auf zwei ihrer (nicht vorliegenden) Schreiben erhalten und hoffen, er wird dafür sorgen, daß sie nicht weiter um Abfertigung einer Gesandtschaft nach Trier ersucht werden, da diese keineswegs leicht dorthin zu bringen ist aus ursachen beschwerlicher zuschub, die uns von tag zu tagen ye mer und mer begegnen. So hat erst am 22. April (ytzo donnerstags) ein gewisser Arnold Birkenfelder, der sich ganz in der Nähe bei Nachbarn Nürnbergs von nicht geringem Stand1 aufhält, einen Absagebrief geschickt. Zudem sind die Widersacher Nürnbergs fortwährend bemüht, herauszufinden, wann die Stadt ihre Gesandtschaft nach Trier abfertigt. Was die Niederwerfung einer solchen Gesandtschaft bedeuten würde, kann Pfinzing selbst ermessen. Vertrauen deshalb auf seine Hilfe.

Anmerkungen

1
 Gemeint ist zweifellos in erster Linie Mgf. Friedrich von Ansbach-Kulmbach, der adeligen Plackern immer wieder Rückendeckung und Unterschlupf gab. Manche Helfer Götz von Berlichingens galten deshalb sogar als margrefisch toglichs wol erkannts hoffgesinds. Seyboth, „Raubritter“ und Landesherren, S. 129.