Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Stellungnahme zur Supplikation der Gesandten Gf. Edzards von Emden; [2.] Bitte, deren Verzögerungstaktik nicht zu akzeptieren und Hg. Georg zu seinem Recht kommen zu lassen.
Köln, 20. August 1512
Kop.: Dresden, HStA, GR, Loc. 8183/3, fol. 123a u. b (Vermerk fol. 123b: Hg. Georgen von Sachsen rete antragen uf des Gf. von Embden geschickten ubergebne suplication).
Konz.: Ebd., Loc. 8183/2, fol. 101a.
Kurzregest: Baks, Inventaris, Nr. 1260.
[1.] Euer ksl. Mt. haben uf gestern, dornstags [19.8.12], eine supplication, von des Gf. von Embde geschickten an euer ksl. Mt. ausgegangen [liegt nicht vor], uns zu handen stellen lassen. Dorine von inen angegeben ist, als solten sie zu Neus vor euer ksl. Mt. commissarien nicht genugsam gehort [worden sein], und solchs solle durch wegerung unsers gn. H., Hg. Georgen von Sachsen, geschickten beschehen seyn, in meynung, euer ksl. Mt. weysung und spruch domit zu vorhindern und vorfluchtig zu sein etc. Geben doruf euer ksl. Mt. underteniglich zu vorstehen, das solchs von gedachten geschickten wider dye warheit vorgewant, dann sie zu Neus genugsam gehort, ynen zu reden und schreyben verstatet, bis sye selbst beschlossen und ufgehort und von unsers gn. H. geschickten ader sunst ymandes nicht gewegert. Als solche wegerung an unsers gn. H. geschickten stat nicht gestanden und der widerschall aus den acten erscheinet, dyweil dann euer ksl. Mt. citation nicht ander gestalt ausgegangen, dan euer Mt. spruch und weysung uf vorgebrachte hendel zu Neus anzuhoren. Das auch euer ksl. Mt. rete nestvorgangen sonnabents [14.8.12] beyden parteien also zu erkennen gegeben und, einen tag, achte ader zehen uf solchen spruch zu beharren und nicht zu vorrücken, geboten. Welchs also des Gf. geschickten angenommen, nicht widersprochen und sich domals von fernerm einbringen nicht vornehmen lassen. Doraus ir mutwilliger und geferlicher vorzug, unserm gn. H. seine ware, unzweifelhaftige gerechtigkeit lenger zu vorzugen, vormerkt wirdet.
[2.] Ist doruf unser undertenige, demütige bit, euer ksl. Mt. wolle denselbten geschickten solcher irer mutwilligen ausflucht nicht gestatten, sundern mit eurm ksl. spruch uf ausgegangen citation und gegeben abschid gnediglich vorfarn in ansehung unsers gn. H. scheinbarliche gerechtigkeit. Das wirdet unser gn. H. umb euer ksl. Mt. in aller undertenigkeit vordyenen. Datum Coln freitags nach assumptionis glorisissime virginis Ao. etc. 12.