Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Augsburg, 24. Januar 1512
Innsbruck, TLA, Maximiliana XIII 393, fol. 293a u. b, Kop.
Gehen davon aus, daß der Ks. ihr (nicht vorliegendes) Schreiben zum Konflikt zwischen dem Bf. von Würzburg und Gf. Wilhelm von Henneberg-Schleusingen, das sie ihm auf Ersuchen Mgf. Friedrichs von Ansbach-Kulmbach zugeschickt haben, erhalten hat. Haben darin gebeten, zur Verhütung tätlicher Auseinandersetzungen beiden Streitparteien einen Stillstand zu gebieten und sie auf den kommenden Reichstag zu laden. Für den Fall, daß der Ks. das Schreiben nicht bekommen hat, möchten sie nochmals auf die Warnung Mgf. Friedrichs vor einer gewaltsamen Auseinandersetzung hinweisen. Da der Ks. weit außer Landes ist, hat der Mgf. außerdem angeregt, sie beide sollten im ksl. Namen den Konfliktparteien einen Stillstand verordnen. Dies haben sie zwar ohne ausdrücklichen ksl. Befehl nicht tun wollen, sich jedoch bereiterklärt, beide Seiten zu ersuchen, nichts gegeneinander zu unternehmen und ihren Streit bis zum Reichstag ruhen zu lassen. Auf ausdrücklichen Wunsch Mgf. Friedrichs bitten sie ihn (den Ks.) hiermit, besagten Stillstand zu gebieten und beide Seiten aufzufordern, zur Beilegung ihres Streits auf dem Reichstag zu erscheinen.