Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Rovereto, 11. November 1509
Erfurt, StadtA, 0-0/A XI – 2, Orig. Perg. m. S. ( p.r.p.s.; a.m.d.i.p.).
Ks. Maximilian bekundet, EB Uriel von Mainz habe dargelegt, daß Bm., Rat und Gemeinde von Erfurt von wegen unordenlichen regierung irer obern, auch aus anderm ungefel, so derselben stat in etlichen jaren her zugestanden, in merklich abnemen und schulden kommen sein, und wo sy solch ir schulden uberhaubt oder in einer kurzen zeyt bezalen solten, das dardurch dieselb stat, auch sy in ewig verderblich schaden bracht wurden. Der EB hat ihn deshalb um Hilfe angerufen. Befreit aufgrund dieser Bitte, angesichts des drohenden Verderbens von Erfurt und aus anderen Gründen die Stadt und ihre Bürger und Einwohner ab sofort für vier Jahre von der Zahlung aller Geldschulden und Pensionen. Während dieser Zeit darf niemand sie wegen besagter Schulden und Pensionen mit oder ohne Recht verklagen oder gegen sie vorgehen. Gebietet allen Reichsuntertanen unter Androhung schwerer Ungnade und einer Strafe von 50 Goldmark, zahlbar je zur Hälfte in die Reichskammer und an Erfurt, dessen Einwohner im Gebrauch dieser Freiheit nicht zu behindern. 1