Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Köln, 21. September 1512
Innsbruck, TLA, Maximiliana XIV/1512, fol. 204a-205a, Konz.
Ks. Maximilian bekundet, Florenz von Venningen, Lehrer der Rechte, andere adelige Burgmannen sowie weitere Personen außerhalb der Stadt Landau hätten vorgebracht, daß zwischen Bf. Philipp von Speyer und der Stadt Landau Differenzen bestünden, u. a. wegen des Pfandschillings und der Lösung aus der Verpfändung. Sie selbst seien durch Bm., Rat und Gemeinde von Landau zum Empfang ihrer Burglehen aufgefordert worden, den aber der Bf. von Speyer nicht habe gestatten wollen, woraus zusätzlicher Streit zwischen Bf. und Stadt entstanden sei, der auch in Form öffentlicher Kundmachungen ausgefochten worden sei. Angesichts der Ungeklärtheit dieses Konflikts gebühre es ihnen nicht, ihre Lehen zu empfangen und dabei neue Eide zu leisten, solange sie nicht von ihren früheren Gelübden freigesprochen seien. Sie wollten deshalb ihre Lehen bis auf weiteres nach altem Herkommen gebrauchen, wofür sie die ksl. Genehmigung erbäten. Da ihm dieser Wunsch nicht unziemlich erscheint, auch niemand ungerechtfertigt beschwert werden soll, gestattet er Florenz von Venningen und den anderen Burgmannen, den Empfang ihrer Burglehen bis zur Beendigung des Konflikts zwischen dem Bf. von Speyer und der Stadt Landau ruhen zu lassen. Bis dahin sollen sie ihre Lehen gemäß dem Lehensrecht ungehindert gebrauchen dürfen.