Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Bitte der Hgg. von Sachsen um Belehnung mit den Landen Hg. Wilhelms von Jülich-Berg, Ladung der Hgg. auf den Wormser Reichstag; [2.] Dortige Möglichkeit für Hg. Johann zur Geltendmachung eigener Ansprüche.
[Köln, 19. September/19. Oktober 1512]1
A) Von Hg. Georg von Sachsen redigierte Fassung
Kop.: Dresden, HStA, GR, Loc. 8800/1, fol. 193a-c; Ebd., fol. 199a u. b; Ebd., fol. 200a u. b; Weimar, HStA, EGA, Reg. E Nr. 65, fol. 48a u. b; Ebd., fol. 49a-50a.
B) Ksl. Entwurf
Kop.: Dresden, HStA, GR, Loc. 8800/1, fol. 198a u. b; Weimar, HStA, EGA, Reg. E Nr. 65, fol. 51a-52a.
[1.] Entpieten den hochgebornen Johannsen dem jüngern, Hg. zu Cleve, und N., geborn von Gülch, Hg.in zu Clef, unsern lblibra (Pfund) . oheym, muhmen, F. und F.in, unser gnad und alles gut. Hochgeborne, lb. oheym und muhm, F. und F.in, uns haben die hochgeborn Friderich, des hl. röm. Reichs erzmarschal, Johanns, Georg, ewiger gubernator der Friesland, und Heinrich, gebrüder und gevettern, Hgg. zu Sachsen, Landgff. in Doringen und Mgff. zu Meyssen, unser lb. oheym, Kf., Ff., rete und stathalter, furbringen lassen, wie inen die Ftt. Gülch und Berge nach abgang weylend Wilhelm, Hg. zu Gülch und Berg, aus weylend unsers lb. H. und vaters, Ks. Friderichs loblicher gedechtnus, zugeben und begnadung, auch unser bewilligung und bestetigung geoffent und heymgefallen weren und uns darauf underteniglich ersucht, inen dieselben Ftt. zu verleyhen und in die possession, nutzung und gewehr derselben gnediglich einzusetzen. a–Auf solch ir bete und anrufung haben wir die gedachten Hgg. von Sachsen,–a auf den 23. tag des monats Januari schirstkünftig, vor uns b–und etlich unser Kff. und Ff.–b auf unsern angesetzten reichstag zu Wormbs zu erscheinen, vertaget.
[2.] Wann ir nu uns in kraft der gerechtigkeit, so ir zu solchen Ftt. zu haben gemeynt, auch umb belehnung derselben gebeten und in solche belehnung und einweysung der possession einrede zu haben vermeynt, damit sich nu kein teyl unbillicher beschwerung beclagen moge, heischen und laden wir euch, von röm. ksl. macht ernstlich gebietend, und wollen, das ir auf den obbestimbten 23. tag Januari, den wir euch fur den ersten, andern, dritten und letzten rechtstag setzen und benennen, peremptorie in aigner person oder durch euer volmechtig anwalt daselbst zu Wormbs c–auf dem reichstag oder, so der nicht furgengig, an unserm hof, da wir zu der zeit sein werden,–c vor uns oder unserm rychter, den wir diser sachen halben verordnen, rechtlich erscheynet, d–die gedachten Ff. von Sachsen mit gemelten Ftt. zu belehnen, auch inen die einsetzung zuerkennen sehet, horet oder bestendige ursachen, warumb es nicht sein solle, anzeiget und alle euer gerechtigkeit in recht furbringet, auch unsern entlichen rechtlichen spruch darumb erwartet und alles anders tut und handelt, das sich desfalls nach recht gebürt und eygent.–d Dann ir komet und erscheinet also alsdann oder nit, so wirdet nichtsdestminder auf des gehorsamen teyls anrufen im rechten volfarn und procedirt, wie sich das geburt. Darnach wisset euch zu richten. Datum etc.