Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Kleve, 9. September 1512 (donredach na onser lb. vrouwendach nativitatis)
Duisburg, LandesA, Jülich-Berg I Nr. 203, fol. 29-30, Orig. Pap. o. S.
Hat kürzlich angekündigt, daß Wilhelm van der Horst zusammen mit den Räten Hg. Johanns III. dem Ks. in Köln ihre gemeinsame Antwort überbringen wird. Ist nunmehr nach eingehender Beratung mit seinen Vertrauten zu der Erkenntnis gelangt, daß dies nicht günstig ist, denn eine weitere Gesandtschaft zum Ks. würde von den Geldrischen registriert werden, die, wie Warnungen heimlicher Freunde besagen, im Begriff sind, in die hgl. Lande einzufallen und sie zu schädigen. Sie würden glauben, er (Hg. Johann II.) beteilige sich an der Hilfe für den Ks. Zudem sind er und seine Landschaft weder in der Lage, eine neue Fehde zu führen, noch Geld zu geben, so daß sie dem Verlangen des Ks. nicht Folge leisten können. Es erscheint besser, diese Entschuldigung dem Ks. schriftlich gemäß beigefügter (nicht vorliegender) Kopie zu übermitteln, als mündlich durch eine Gesandtschaft. Danach mögen sich die Abgesandten Hg. Johanns III. richten.
Zettel: Im letzten Artikel des übersandten Ratschlags ist von ihrer beider Bereitschaft die Rede, die zwischen Hg. Karl von Burgund und ihren Eltern getroffenen Vereinbarungen zu erneuern (Nr. 1185 [7.]). Stellt dazu fest, daß entsprechende Urkunden in der hgl. Kanzlei nicht aufzufinden sind. Dies mögen die Gesandten bedenken, wenn sie besagten Artikel gegenüber dem Ks. zur Sprache bringen.