Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Seine Probleme mit dem Besuch des Augsburger Reichstags angesichts der gegenwärtigen Übergriffe der Hgg. von Sachsen, Bitte um ksl. Unterstützung.
Aschaffenburg, 15. Dezember 1511 (montag nach Lucie)
Innsbruck, TLA, Maximiliana XIV/1511, fol. 371a u. b, Konz.
Der Kurmainzer Kanzler Dr. Johann Engellender hat bei seiner Heimkehr berichtet, daß Liechtenstein seine Werbung bzgl. seines (des EB) Erscheinen auf dem Augsburger Reichstag bereitwillig angehört und einen Rat dazu erteilt hat. Dankt ihm dafür. Und wiewol ye und allweg unser maynung und begirlich gemüt gewesen ist und noch, unserm allergnst. H., röm. ksl. Mt., mit allem unserm vermögen underteniglich zu wilfarn, werden wir doch – zuversichtlich, dir unser canzler angezeigt hat – durch der Ff. von Sachsen handlung gegen den unsern von Erfort und den iren mit tatlicher handlung, fürschub der widerwertigen, auspechung [= Auskundschaftung] der dörfer, vahung und beschedigung etc. der unsern also verhindert. Daz wir on sondern nachtail und schaden, es sey dann, daz unser allergnst. H., der röm. Ks., ernstlicher, dann bisher bescheen, in dise sachen mit gnaden oder rechtlicher hilf sehen werd, nit wol ervolgen mögen, als du selbst bedenken und ermessen magst. Da Liechtenstein mehr als jeder andere sein Vertrauen genießt, bittet er diesen, ihn unverzüglich durch einen eigenen Boten zu informieren, wenn der Ks. sich nach Augsburg begibt. Wellen wir uns nach unserm vermögen schicken und beraiten, ksl. Mt. zu wilfarn, ganzer zuversicht, sein ksl. Mt. werde unser undertanig gemuet und dienst dermassen bedenken und verfuegen mit ernst, daz wir wider recht und pillichait von den Ff. von Sachsen mitler zeit und furan unbelestigt beleiben.