Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil

Weimar, HStA, EGA, Reg. C, Nr. 276, fol. 31–32’, hier 31–31’ (Kop.).

Balthasar von Schrautenbach hat als Gesandter Lgf. Wilhelms von Hessen gebeten, die wegen des Streits zwischen Kurmainz und Hessen um Kostheim2Bf. [Philipp] von Speyer und Gf. Adolf von Nassau erteilte ksl. Kommission aufzuheben und die Freilassung [Gottfrieds von] Eppstein zu veranlassen.

Der Ks. erwiderte, dass es ihm aus schwerwiegenden Gründen derzeit nicht möglich sei, die Kommission aufzuheben. Falls er es täte, sei eine Eskalation des Streits zwischen den jeweils von mächtigen Parteigängern unterstützten Kontrahenten zu befürchten, und ire[r] Mt. deshalb an der handlung des furgenommen rychstags zu Wurms, daran irer ksl. Mt., dem Heiligen Reich und teutscher nacion merklichs und gros gelegen ist, zu verhinderung reichen mecht. Er fordert den Lgf. deshalb auf, diesen Streit ihm anheimzustellen. Er würde die Parteien auf dem Wormser Reichstag anhören und eine gütliche oder rechtliche Entscheidung treffen. Oder, wo das nit volg haben welt, alsdann mit rat curfursten, fursten und der stend, uf demselben rychstag versamelt, verner nach pilligheit darin zu handeln. Er wird sich um eine entsprechende Einwilligung des Ebf. von Mainz bemühen. [Konflikt zwischen Königstein und Eppstein sowie weitere Punkte; Nrr. 166, 53].

Anmerkungen

1
 Zur Datierung siehe Nr. 53.
2
 Vgl. zum Streit um Kostheim Schliephake/Menzel, Geschichte V/1, S. 503–505; Heil, RTA-MR IX/1, S. 172 Anm. 2; Nr. 279, S. 588f. Vgl. auch die ausführliche Darstellung in einer auf August 1508 zu datierenden hessischen Stellungnahme: HStA Dresden, Geheimer Rat, Loc. 8676/6, fol. 57–60’. 62’.