Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil

Wien, ÖNB, Cod. ser. n. 9406, fol. 24–29’ (Or., Vermm. prps./cdcp., Gegenz. M. Lang; Postverm.: Cito, cito.).

Bekundet seine Freude über die gemeldeten militärischen Erfolge. Gibt Anweisungen, die Truppen zu schonen, da bislang weder mit Frankreich noch Venedig ein Waffenstillstand geschlossen werden konnte und die beiden Mächte bisher auch nicht voneinander zu trennen waren. Er hofft nach wie vor, die Eidgenossen gegen Venedig einsetzen zu können und das dafür benötigte Geld noch zu bekommen. Sie sollen weiterhin mit Venedig über einen Waffenstillstand verhandeln.1[Planungen für den Angriff auf Mailand]. Er beabsichtigt, mit den Truppen, die wir auf dem yetzkunftigen reichstag bewegen mugen, sowie mit den Kontingenten aus Burgund die Champagne anzugreifen. Sie sollen versuchen, Florenz zum Eintritt in den Krieg gegen Venedig zu bewegen.2

Anmerkungen

1
 Ks. Maximilian hatte Bf. Georg von Trient, Paul von Liechtenstein, Niklas von Firmian, Zyprian von Serntein, Heinrich von Knöringen und Georg Waltenhofer (Hptm. von St. Michael) am 26.3.1508 zu Friedens- bzw. Waffenstillstandsverhandlungen mit Venedig bevollmächtigt (Valentinelli, Regesta I, Nrr. 700, 717; Skriwan, Kaiser, S. 90; Lutter, Kommunikation, S. 77, 220). Vgl. zu den Verhandlungen Ulmann, Kaiser II, S. 356–358; Wolff, Beziehungen, S. 109–112; Pernthaller, Bestrebungen, S. 149–153; Skriwan, ebd., S. 90–96, Simon, Beziehungen, S. 56–59; Wiesflecker, Maximilian IV, S. 20–22; Lutter, ebd., S. 76f.
2
 Drei Tage später schrieb der Ks. an Liechtenstein und Serntein, dass sich seine Reise zum Kriegsschauplatz wegen der Verhandlungen mit den Eidgenossen, dem Schwäbischen Bund und einer Reihe von Reichsständen, die itzo gewislich zu uns gen Speir komen, verzögern würde. Vom erfolgreichen Abschluss dieser Verhandlungen versprach er sich die Möglichkeit zur Trennung der Verbündeten Frankreich und Venedig (Or. Göppingen, 14.4.1508, Vermm. prps./cdip., Gegenz. M. Lang; ÖNB Wien, Cod. ser. n. 9406, fol. 30–33’. Heil, Annahme, S. 287).