Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil

Verhandlungen mit Kf. Friedrich von Sachsen über das Reichsstatthalteramt.

Innsbruck, TLA, Maximiliana I/44/6, fol. 49–50’ (Or. mit Spuren von 2 Ss.; Verm. auf dem Umschlag: Vom grafen Adolfen von Nassau, seinem begeren nach ad regem etc. Were guet, im ein gnadig, zimlich antwort zu schreyben.) = Textvorlage A. Wiesbaden, HStA, Abt. 131, IV a, Nr. 22, fol. 14–14’ (dem ksl. RT-Protokoll [Nr. 259] inserierte Kop.) = B.

aAllerdurchleuchtigister, grosmechtigister kaiser, eur kayserlichen Mt. seyen unser untertenig, willig und gehorsam dinst alzeit. Allergenedigister herr–a, als der durchleuchtigist furst, herzog Friderich von Sachsen, churfurst etc.b, die velthauptmanschaft anzunemen genzlich abgeschlagen und des Reichs stathalterambt halben ain bedenken genumen, wie eur ksl. Mt. durch uns kurzlichenc bey der post zugeschriben ist [Nr. 405], hat sein gnade uns heut den artikel unser instruction durch Friderichen Thord1 furtragen und lesen lassen, der evon wort zu wort also lauted–e: f[wörtliche Wiedergabe von Nr. 391, Pkt. 2]–f. Und darauf erzelt, das sein genedigister herr den artikel nit lauter vernemen moge, nemlichen in dreien puncten: Und erstlich, als gemelt wirt, wie man sich des mit ime vertragen wurde etc., ob wir oder ymands gewalt hetten, uns mit sein Gn. zu vertragen, oder wer solichs tun solt. Zum andern, als gemelt wirt, wo es den stenden und seiner liebe gemaint sein wurde etc., ob wir ain wissen hetten, das solichs den stenden des Reichs gelieben wolt, das sein gnade das stathalterambt annemen solt. Zum dritten, als gemelt wurt: nach inhalt der abrede, verschreibung und vertrege etc., ob wir ain wissen hetten, was solich abrede, verschreibung und vertrege etc. weren. Sein gnadeg hette der kain sonder wissen. An [= Ohne] solicher dreier stuck leuterung west sein genedigister herr lautere antwurt nit zu geben. Und bate uns, ime darauf erklerung zu tun.

Dweyl wir aber solicher stuck kain ander wissen tragen mogen, dan wie die wort der instruction inhalten und bedeuten, haben wir zu antwurt gegeben, sein Gn. sey der artikl von wort zu wort ausgezogen uberantwurt, den wiss sein gnade aus ire[r] hohen verstentnus selbst wol zu ermessen. Aber wo ye ir ftl. Gn. sich des nit settigen lasse und das begere, so wollen wir solich ir gnaden furhalten e. ksl. Mt. zuschreiben. Das sein gnade zu uns gestelt hat. Haben eur ksl. Mt. wir in aller untertenigkait eylends nit wellen verhalten, dardurch wir zeitlichen beschaid darauf emphahen mogen und eur ksl. Mt. nit versaumbt werde. Wir haben bißhere auf unser manigfaltig schreiben kain antwurt emphangen. Geben zu Wormbs am XXVII. tag May anno etc. im neunten.

E. ksl. Mt.huntertenig und gehorsamist–h Adolf, grave zu Nassau etc., Sigmund von Fraunberg etc., Erasm Topler, brobst etc.

Anmerkungen

a
–a Allerdurchleuchtigister … herr] In B: Allergenedigister kaiser etc.
b
 churfurst etc.] Fehlt in B.
c
 kurzlichen] In B: neulichen.
d
 Thor] In B irrtümlich: den.
1
 Schreibfehler; richtig: Thun.
e
–e von … lauted] In B: sich anfahet.
f
–f wörtliche … Pkt. 2] In B nur Wiedergabe der Anfangspassage [Wo … wurde] mit dem Vermerk: wie dann der artikl hernachvolgend inhelt.
g
 gnade] In B: gnediger herr.
h
–h untertenig … gehorsamist] Fehlt in B.