Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil
Er ist in Innsbruck mit seinen Räten zur Einsicht gelangt, daß es nicht empfehlenswert ist, das Kloster Reichenau für immer dem Bm. Konstanz zu inkorporieren. Nach seiner Ankunft in Konstanz hat Bf. Hugo ihn darum gebeten. Sein Angebot, einer Inkorporation auf Lebenszeit zuzustimmen, lehnte der Bf. dagegen ab. Damit das Kloster Reichenau nicht in fremde Hände kommt, hat er mit dem Abt [Martin von Weißenburg] verhandeln lassen. Dieser willigte ein, einen vom Kg. empfohlenen Ordensbruder als Mitverwalter einzusetzen und eine Kommission mit der Visitation des Klosters zu beauftragen, um Empfehlungen für dessen Reform abzugeben. Doch verlangte der Abt im Gegenzug unverzüglich 300–400 fl. zur Bezahlung fälliger Schulden. Er hat ihm 300 fl. zugesagt und inzwischen auch die Visitationskommission eingesetzt. Befiehlt ihnen, das Geld dem Abt von Salem als einem der Kommissionsmitglieder auszuhändigen. Sie sollen diesen Vorgang geheimhalten, damit kain zeruttung einfalle.1
s.l., s.d., jedoch Konstanz, nach dem 27. April 1507.
Wien, HHStA, Maximiliana 42, Fasz. IV/7b, fol. 352–353 (Konz. mit ex.-Verm.).