Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil

Pfgf. Friedrich bezieht [laut Angabe Hg. Albrechts von Bayern] aus den ihn zugewiesenen 33 Gütern einen um etliche 1000 fl. höheren Ertrag als die ihm zugesprochenen 24 000 fl. Zusammen mit dem auf 10 000 fl. zu veranschlagenden Unterpfand beläuft sich das derzeitige jährliche Einkommen sogar auf 40 000 fl.

Soll Hg. Friderich als vormund der kgl. Mt. anzaigen, ob er leiden wolle, das die geschehen taxierung mit des obmanns zufall beleib und die stuck, so nit taxiert sein, noch taxiert werden und in dem allem der willkurt obmann sein zufall tue laut des spruchs zu Cöln und der vertreg, nachmals darauß gevolgt, und das Hg. Friderich des underpfands itz Hg. Albrechten abtrete. So soll Hg. Albrecht ander schloß und stett enhalb der Thonau biß ungeverlich IIIIM fl. nutz und gelts in des obmanns hand stellen. Was sich dann durch dieselb tax erfindet, das im an den dreiunddreissig stucken abgeet, soll ime erstatt oder, ob er zuvil inhett, abgezogen werden.

[Konstanz], s.d., jedoch wohl vor dem 11. Juni 1507.2

München, HStA, Neuburger Kopialbücher 47, fol. 299’-300 (Kop.).

Anmerkungen

1
 Das Stück weist weist formal den röm. Kg. als Verantwortlichen für den Vermittlungsvorschlag aus. Auch im Text heißt es, daß die Antwort Pfgf. Friedrichs an den Kg. zu erfolgen hat (Soll Hg. ... anzaigen). Im zweiten Vermittlungsvorschlag [Nr. 399, Pkt. 1] wird der kgl. Rat als Urheber erwähnt. Doch ist hier und im folgenden davon auszugehen, daß jeweils die Vermittler gemeint sind, die im Namen des Kg. agierten, wie dies vergleichbar bei Schriftstücken des RKG der Fall ist.
2
 Vermutlich war dieser Vorschlag ein Ergebnis der Ende Mai/Anfang Juni in Überlingen geführten Verhandlungen zwischen Kg. Maximilian und Hg. Albrecht von Bayern. Vgl. den Bericht Ulrich Strauß’ vom 2.6.1507 [Nr. 607, Pkt. 5].